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Cookie Consent Management mit WordPress: selbst in die Hand genommen

Veröffentlicht am 15.03.2021, zuletzt aktualisiert am 01.04.2022

Nach dem Release von Unbloater im WordPress.org Plugin Repository (separater Artikel), hat sich bei mir die Hemmschwelle, bestimmte Funktionen in eigene Plugins auszulagern und sie kurzerhand auch einfach zu veröffentlichen, deutlich reduziert. Anfang Februar hat sich mir quasi ein weiterer Fall aufgedrängt, ein eigenes Plugin anzugehen. Ein beliebtes Cookie Plugin, dem ich hier keinen Link schenken möchte, wurde in Version 2.0 veröffentlicht und hat direkt mal Werbeflächen für die kostenpflichtige Version eingeführt – sichtbar für alle Nutzer im Admin-Bereich. Da ich dieses Plugin bis zu diesem Zeitpunkt in 100+ Kunden-Websites eingesetzt habe, für die ich in Sachen Verwaltung auch noch weiter verantwortlich bin, war dieses Update für mich nicht tragbar.

Die Entscheidung fiel also, meine eigene Lösung für einen Cookie-Hinweis umzusetzen. Neben der bisher im „alten“ Plugin genutzten Funktionalität, einen Cookie-Hinweis anzuzeigen und nach Bestätigung festgelegte Skripte auszugeben (z.B. für Google Analytics), wollte ich direkt noch eine Schippe drauflegen. Das Plugin sollte

Zugegebenermaßen waren in Version 1.0.0 nicht direkt alle Funktionen integriert, aber mittlerweile deckt das Plugin diese Punkte ab 🙂

Wer diesen Beitrag liest, ist doo… halt, nein – wer diesen Beitrag liest, hat das Plugin schon gesehen. Denn auf meiner eigenen Seite läuft natürlich auch mein eigenes Plugin. Zwar mit angepasstem Theme, aber die Grundfunktionalität der Cookie-Abfrage wird von Cookie Notice & Consent bereitgestellt.

Hier ist sie also: meine eigene Cookie Consent Lösung für WordPress. Unauffällig, nicht überladen, flexibel einsetzbar. Keine große Sache, aber das will und muss es auch nicht sein.

Screenshots

So sieht meine Cookie-Consent-Lösung für WordPress aus:

Zurückhaltend in Frontend und Backend. Leicht zu konfigurieren. Übersichtliche Optionsseiten. Einfache Statistiken zu Cookie-Einwilligungen. Alles ohne großes Branding, auffallende Menüpunkte oder sonstige „Nervigkeiten“, wie man sie doch leider zur Genüge von anderen Plugins kennt.

Zunächst hatte ich das Plugin recht „nackt“ veröffentlicht, ganz ohne Design-Optionen. Ich dachte, ich würde diese ohnehin immer im Theme integrieren. Um auch für „einfache“ Nutzer nicht ganz uninteressant zu sein, habe ich mittlerweile aber auch vorgefertigte Themes in Cookie Notice & Consent integriert. Damit lässt sich auch ohne weitere technische Kenntnisse eine ansehnliche Cookie-Consent-Lösung in WordPress realisieren. Und ohne zu lügen: ich setze diese fertigen Cookie-Banner-Themes mittlerweile auch selbst in Kunden-Projekten ein, da sie doch ganz ansehnlich geworden sind.

Minimale Datennutzung, denn darum geht es doch?!

Meines Erachtens auch ein schöner Aspekt: von Cookie Notice & Consent werden alle Daten in der eigenen Datenbank gespeichert. Es werden keine Daten an externe Dienste/Unternehmen übermittelt. Es war mir immer ein Rätsel, weshalb man ein externes Unternehmen auf seine eigene Seite lassen sollte, nur um abzufragen, ob der Benutzer Cookies zulassen möchte oder nicht. Eine unnötige Datenweitergabe, wo es doch um Privatsphäre und Datenminimalismus gehen sollte. Ebenso werden von Cookie Notice & Consent keine externen Skripte wie jQuery oder ähnliches benötigt. Alles läuft also auf dem eigenen System ab, mit minimaler Datennutzung, ohne Abhängigkeiten.

Natürlich wieder im offiziellen WordPress.org Plugin-Repository. So ist es leicht zu installieren, zu aktualisieren und weiterhin zu pflegen. Und obwohl ich es eigentlich vorrangig für meine eigenen Zwecke entwickelt habe, haben so andere gegebenenfalls auch etwas davon. Schadet ja nicht. Wer sich für den gesamten Funktionsumfang interessiert, schaut einfach mal auf wordpress.org vorbei:

https://wordpress.org/plugins/cookie-notice-consent/

Auch hier sollte man ganz ehrlich sein: ich habe keine allumfassende 1-Click-Lösung für Novizen und Anfänger geschaffen. Es bedarf ein bisschen technischen Verständnisses, den Einsatz von Cookies selbst einzuschätzen und die nötigen Tools richtig einzurichten. Das ändere ich mit diesem Plugin auch nicht. Dies ist bewusst keine 1-Click-Lösung. Es scannt nicht automatisch die Website nach eingesetzten Cookies und Tools. Es unterbindet nicht automatisch das Setzen von Cookies, wenn andere Plugins das einfach tun.

Da ich das alles aber auch nicht lösen wollte (und in Zukunft wohl auch nicht werde), bin ich mit dem Funktionsumfang absolut zufrieden. Cookie Notice & Notice ist nun fester Teil meiner Toolbox, um Kunden-Websites möglichst ressourcen- und datensparend zu realisieren, ohne zu große Abhängigkeiten von externen Diensten einzugehen.

Fazit – und Ausblick?

Insgesamt war die Entwicklung von Cookie Notice & Consent in vielerlei Hinsicht gut. Vor allem habe ich dazugelernt und Erfahrung gesammelt. Welches JavaScript kann man ohne große Kompatibilitätsprobleme für jegliche (moderne) Browser einsetzen? Wie handhabt man Caching? Wie baut man die Plugin-Architektur auf, um möglichst modular, verständlich und auch erweiterbar zu sein? Auf welche Sicherheitsaspekte trifft man bei der Entwicklung solcher Anwendungen? Das alles sind Fragen, die sich erst beantworten, wenn man es einfach macht.

Dazu habe ich auch gemerkt, dass man keine Scheu vor solchen Projekten haben sollte. Es kann quasi nichts schiefgehen, bzw. kann man nach einem gescheiterten Versuch nicht mit weniger da stehen als zuvor. Es gibt nur Vorteile, und abgesehen von der investierten Zeit keine Nachteile, sollte es nicht klappen.

Die Entwicklung von Cookie Notice & Consent wird sicher noch weitergehen. Content Blocker sind aktuell noch ein Thema, das ich mir gerne anschauen würde, also das automatische blockieren von Einbettungen (z.B. YouTube-Videos), bis die entsprechende Cookie-Kategorie akzeptiert wurde. Mal sehen, wohin mich diese Plugin-Reise noch so führt …

Kommentare (1)

  • Jan

    Hallo Christoph,
    danke für deinen Einsatz! Ich selbst habe genau dieses Problem auch gehabt und suche immernoch nach einem Plugin, welches nicht von Werbung überladen ist, monatlich kostet oder sonst irgendwelche komischen Sachen tut. Ich denke wir wissen beide, um welches bekannte Plugin es sich handelt, was dies gerade eingeführt hat ;-).
    Ich war schon kurz davor, auch mein eigenes Plugin zu entwickeln, werde mir aber jetzt erst einmal deins ansehen, das klingt ja schon mal sehr gut!
    Content Blocker für iframes von YouTube, Google Maps etc. habe ich bis jetzt aber leider auch nur in zahlungspflichtigen Plugins gesehen, wobei es ja auch ein bisschen open source Code da gibt. Aber mittlerweile ist ein Content Blocker ja auch schon bei fast jeder Webseite Plicht.
    Vielen Dank für das Plugin, ich werde es mir einmal ansehen und bin auf die Entwicklung gespannt!
    Beste Grüße
    Jan

    Verfasst am 04.05.2021 Antworten

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