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Wie man mit Exit Intent Popups eigentlich schon verlorene Leads zurückgewinnt

Veröffentlicht am 15.11.2018, zuletzt aktualisiert am 08.10.2020

Website-Besucher kommen und gehen. Letzteres am besten nur, wenn erfolgreich eine Conversion abgeschlossen wurde, also eine vom Website-Betreiber für sich definierte Interaktion stattgefunden hat, die einem (Unternehmens-)Ziel dient. So zumindest der Optimalfall für Betreiber von Websites, egal ob privat oder gewerblich. Ist der Besucher doch nicht so recht zufrieden mit dem was er vorgefunden hat, oder ist er schlicht noch nicht zu einer Conversion bereit, springt er ab.

To the rescue: Exit Intent Pop-Ups

Ein mittlerweile fast schon alter Schuh sind sogenannte Exit Intent Pop-Ups (sinngemäß: Pop-Up bei Exit-Absicht). Die Idee: will der Nutzer die Seite verlassen, blendet man ein Pop-Up oder Modal ein, das ihn vielleicht doch noch auf der Seite hält. Erkannt wird die Absicht, die Seite zu verlassen, durch eine Mausbewegung zum oberen Bildschirmrand, da hier meist der Tab gewechselt oder das Fenster geschlossen wird.

ouibounce ist eines von vielen kleinen Skripten, mit denen man recht unkompliziert ein eigenes Exit Intent Pop-Up realisieren kann. HTML-, CSS- und JS-Kenntnisse sind hier natürlich Voraussetzung, hier handelt es sich nicht um ein Plug&Play-Plugin. Plugins z.B. für WordPress gibt es mit dieser Funktion mit Sicherheit auch, allerdings belaste ich meine Seiten gerne nur mit dem, was ich wirklich brauche, und vermeide daher so weit es geht Alleskönner-Plugins. Weniger Ballast, schnellere Seite 😉

Erfolgreich eingesetzt habe ich ouibounce zum Beispiel bei acáo. Ist der Besucher im Begriff die Seite zu verlassen, bzw. wird eine Mausbewegung zum Bildschirmrand erkannt, öffnet sich ein einfaches Modal mit einer nicht zu aufdringlichen Aufforderung, sich zum Newsletter anzumelden. Als Goodie (allerdings ohne direkte Gegenleistung, da dies nach neuer Rechtsprechung wohl nicht mehr erlaubt ist) werden Cocktails als Newsletter-Inhalt beworben. Hier sollte man so nah wie möglich an den Interessen des Nutzers agieren, um möglichst erfolgreich Leads zu sammeln. Im Falle von acáo waren neben Cocktail-Rezepten auch mal vegane Weihnachtsrezepte der Pop-Up-Inhalt – verschiedene Themen gegeneinander zu testen ist hier immer empfehlenswert.

Ein kleiner Blick in das zugrundeliegende Skript zeigt, wie unkompliziert es eigentlich ist:

var eip = ouibounce( document.getElementById( 'exit-modal' ), {
	timer: 750,
	delay: 250,
	sitewide: true,
	cookieExpire: 30,
	cookieDomain: '.acao.de',
	cookieName: 'eipWasTriggered',
	callback: function() {
		try {
			ga( 'send', 'event', 'Popup', 'triggered', 'Cocktails' );
		}
		catch( err ) {
		}
	}
});

ouibounce wird an ein Element gekoppelt, welches 250 ms nach verlassen des Mauszeigers aus dem Viewport eingeblendet wird. Weitere Optionen stellen sicher, dass das Pop-Up nur ein mal eingeblendet wird. Wir wollen ja nicht zu aufdringlich werden.

Dazu ein bisschen Grafik, HTML und CSS und schon ist ein simples, aber ansprechendes Exit Intent Pop-Up geschaffen, mit dem noch ein paar Absprünge in Leads verwandelt werden können. Das HTML mit Grafik wird am besten per JavaScript nachgeladen, um die Daten nur bei Bedarf übertragen zu müssen. Am Seitenende versteckt platziert wird es dann vom Skript eingeblendet.

Wie erfolgreich sind Exit Intent Pop-Ups wirklich?

Kleiner Zusatz im obigen Code-Beispiel: Über einen Callback wird ein Google Analytics Event ausgelöst. Hierüber konnte ich später messen, wie viele Pop-Up-Auslöser zu wie vielen Newsletter-Anmeldungen geführt haben. Bei acáo wurden mit verschiedenen Versionen des Pop-Ups Conversion-Rates, also Anmelde-Raten zum Newsletter, zwischen 2% und 5% erreicht. Das mag nicht die Welt sein, bindet aber zumindest 2% bis 5% der eigentlich verlorenen Website-Besucher doch noch an das Unternehmen. So klingt es dann doch schon wieder ganz nett.

Exit Intent Pop-Ups würde ich zu den „Low hanging fruits“ der Conversion-Rate-Optimierung zählen. Einmal eingerichtet können sie ohne oder mit sehr geringem Pflegeaufwand eigentlich ewig weiterlaufen und so noch den ein oder anderen Lead generieren.

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